Der Anderlhof

Seit 1996 bewirtschaften wir den Anderlhof nach den Richtlinien des DEMETER-Verbandes. Nach einer zweijährigen Umstellungszeit erhielten wir 1998 die endgültige Zertifizierung.

Von der Milchvieh-Haltung wechselten wir dann zur Mutterkuhhaltung. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, bauten wir im Außenbereich unseres Hofes einen artgerechten Offenstall. Im Juli 2001 zogen die Tiere in den neuen Stall ein.

Derzeit leben knapp 60 Tiere auf unserem Mutterkuh-Betrieb.

Mutterkuhhaltung

Der Begriff Mutterkuhhaltung bedeutet, dass die Kälber nach der Geburt bei der Mutter bleiben und auch von ihr vollständig versorgt werden.

In der Regel läuft die Geburt zwar unter unserer Beobachtung, aber doch selbständig ab. Die Mutter kümmert sich um den Nachwuchs, leckt ihn trocken und meist dauert es nur kurze Zeit, bis das Kalb zum ersten Mal am Euter der Kuh säugt. Es entsteht eine innige Beziehung zwischen dem Kälbchen und der Mutter. Meist bleibt der Nachwuchs bis zu 9 Monate bei der Mutter - diese ist dann bereits wieder trächtig.

Die beiden ältesten Kühe Daisy und Dolly wurden vor fast 13 Jahre auf dem Anderlhof geboren und haben jeweils schon über 10 Kälber zur Welt gebracht.

In den letzten Jahren kreuzten wir verstärkt die französische Fleischrinderrasse Charolais ein. Charakteristisch für ein Charolais-Rind ist das weiße Fell, ebenso sein ruhiges Temperament. Die Kühe kalben meist problemlos und zeigen gute Muttereigenschaften. Durch die Muttermilch entwickeln sich die Kälber hervorragend. Das Fleisch dieser Rasse ist sehr saftig und mager. Typisch ist ein sehr aromatischer Geschmack, den unsere Kunden sehr zu schätzen wissen.

Der Rinderstall

Die Tiere leben im Offenstall. Dieser besteht aus einer mit Stroh bedeckten Liegefläche und genügend Fressplätzen. Im Sommer können sich die Tiere selbst entscheiden, ob sie sich im Stall aufhalten oder lieber auf der Weide grasen. Meist ist jedoch zu beobachten, dass die Tiere während des ganzen Tages den Stall vorziehen, sobald es etwas wärmer wird. Regnet es dagegen in Strömen, betritt kaum ein Tier den Stall. In der Regel bleibt die Herde zusammen und hält sich entweder geschlossen im Stall oder geschlossen auf der Weide auf.

Den Winter verbringen die Tiere im Stall. Da ein Teil des Stalles nicht überdacht ist, kommen die Tiere dennoch mit der Witterung in Kontakt. Die Kälber haben hierbei einen eigenen Bereich - Kälberschutzzone oder Kälberschlupf genannt. Hier lässt ein schmaler Eingang nur kleinere Tiere durch. Sie können jedoch jederzeit auf die andere Seite wechseln, um zur Mutter zu gelangen.

Mit der Kälte haben die Tiere auch bei tiefen Temperaturen keine Probleme, da ihnen ein richtig dickes Winterfell wächst. Selbst kleine Kälber sind so gut gewappnet.

Das Verhältnis zwischen Tier und Mensch

Auf dem Anderlhof legen wir sehr viel Wert darauf, einen engen Kontakt zwischen Tier und Mensch zu haben. Jedes der Tiere hat einen Namen und ist handzahm. Viele Kühe und Kälber kommen gerne zum Zaun und lassen sich streicheln. 

Die Tiere haben so Vertrauen zum Menschen, was viele Dinge im Alltag erheblich erleichtert (ärztliche Untersuchungen, Klauenpflege etc.) und den Tieren auch viel Stress nimmt.